Die Mietpreise für angebotene Wohnungen in Berlin sind im Zeitraum von 2023 auf 2024 im Durchschnitt um zwölf Prozent gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Wohnmarktreport hervor, den die Berlin Hyp gemeinsam mit dem Immobiliendienstleister CBRE veröffentlicht hat.
Berlin verzeichnete damit unter den sieben größten Städten Deutschlands den höchsten Anstieg bei Angebotsmieten. Bereits im Jahr zuvor hatte es laut Report eine Steigerung von knapp 20 Prozent gegeben. Im aktuellen Vergleich sei der Anstieg zwar geringer, bleibe aber deutlich.
Durchschnittliche Angebotsmiete bei 15,79 Euro pro Quadratmeter
Die durchschnittliche Angebotsmiete im Berliner Stadtgebiet lag 2024 bei 15,79 Euro pro Quadratmeter. Damit liegt Berlin hinter München (21,69 Euro) und Frankfurt am Main (16,24 Euro) auf dem dritten Platz unter den deutschen Großstädten.
Angebotsmieten beschreiben die Mietpreise, zu denen Wohnungen öffentlich ausgeschrieben werden, etwa auf Onlineportalen oder in Zeitungen, bevor ein Mietvertrag abgeschlossen wird. Sie geben den Preis wider, den Vermieter zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verlangen.
Zum Berliner Mietspiegel auf mietspiegeltabelle.de zeigt, welche Vergleichswerte ortsübliche Mieten bieten – ein nützliches Instrument zur Einordnung von Neuvertragsmieten.
Deutliche Unterschiede zwischen Bestands- und Neuvertragsmieten
Laut dem Bericht wird die Differenz zwischen Bestands- und Neuvertragsmieten in Berlin zunehmend größer. Die Bestandsmieten in privat oder institutionell vermieteten Wohnungen liegen im Durchschnitt unter 9,00 Euro pro Quadratmeter, bei den landeseigenen Wohnungsunternehmen sogar unter 7,50 Euro. Die Neuvertragsmieten erreichen dagegen im Mittel 15,79 Euro pro Quadratmeter.
Dieser Unterschied betrifft laut Report sowohl neue Bewohner der Stadt als auch Berliner auf Wohnungssuche. Daraus resultiert eine geringe Fluktuation auf dem Wohnungsmarkt.
Im Kontext rechtlicher Rahmenbedingungen verweist mietspiegeltabelle.de auf die Bedeutung von ortsüblichen Vergleichsmieten—ermittelt anhand von Merkmalen wie Lage, Größe und Ausstattung – zur Begründung von Mietanpassungen gemäß § 558 BGB.
Mehrheit der Neubauprojekte in den Randbezirken
Für das Jahr 2024 wurden laut Report rund 32.100 Mietangebote ausgewertet. Im selben Zeitraum befanden sich 215 Mietwohnungsbauprojekte in Planung, Entwicklung oder Bau. Daraus sollen rund 43.530 neue Wohnungen entstehen – ein Anstieg gegenüber 2023, als 34.940 Wohnungen vorgesehen waren.
Der Anteil der Bauprojekte innerhalb des Berliner S‑Bahn‑Rings liegt demnach bei 14,6 Prozent. Der Großteil der neuen Wohnvorhaben konzentriert sich auf die äußeren Bezirke der Stadt.
Marktsituation laut CBRE weiter angespannt
Michael Schlatterer, Geschäftsführer von CBRE Deutschland, erklärte, der Berliner Wohnungsmarkt bleibe trotz der Neubauaktivitäten angespannt. Es gebe einfach zu wenig verfügbaren Wohnraum, während die Bevölkerung weiter wachse. Die steigende Zahl an Wohnungsinseraten im Jahr 2024 bezeichnete Schlatterer als „kleinen Lichtblick“.
Laut weiteren Auswertungen ist Berlin auch im bundesweiten Vergleich die Stadt mit den stärksten Mietpreissteigerungen, insbesondere bei Neuvermietungen im vierten Quartal 2024.