Büroflächen bleiben in deutschen Städten ungenutzt

Die Leerstandsquote von Büroflächen in den sieben größten deutschen Städten ist auf den höchsten Wert seit über zehn Jahren gestiegen. Nach Angaben des Immobilienunternehmens Jones Lang LaSalle (JLL) standen im zweiten Quartal 2025 insgesamt mehr als 7,6 Millionen Quadratmeter kurzfristig verfügbarer Büroflächen leer.

Damit lag die durchschnittliche Leerstandsquote bei 7,7 Prozent. JLL bezeichnet eine Quote von rund fünf Prozent als marktwirtschaftlich gesund. Vor der Corona-Pandemie hatte der Wert laut dem Unternehmen noch bei rund 3,0 Prozent gelegen. Zuletzt war der Leerstand 2013 mit 8,0 Prozent höher.

Einfluss von Homeoffice und Konjunkturentwicklung

Als Gründe nennt JLL unter anderem den anhaltenden Trend zum Homeoffice sowie die derzeitige konjunkturelle Schwäche. Zudem sorge die Unsicherheit über mögliche US-Zölle für Zurückhaltung bei Unternehmen, insbesondere bei Investitionen und Neueinstellungen.

Obwohl im ersten Halbjahr 2025 insgesamt mehr Büroflächen vermietet wurden, sei laut JLL die Dynamik zum Jahresbeginn nicht gehalten worden. Insgesamt wurden rund 1,4 Millionen Quadratmeter neu vermietet, was einem Anstieg von neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Laut Miguel Rodriguez Thielen, Leiter Bürovermietung bei JLL Deutschland, werden Abschlüsse derzeit teilweise verschoben und bestehende Mietverträge häufiger verlängert als neue abgeschlossen.

Entwicklung in einzelnen Städten

Den deutlichsten Zuwachs beim Flächenumsatz verzeichnete Frankfurt am Main. Dort stieg die vermietete Bürofläche um 86 Prozent, was laut JLL insbesondere auf große Vertragsabschlüsse in der Finanzbranche zurückzuführen sei – unter anderem durch Commerzbank und ING.

In Berlin hingegen sank der Flächenumsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund 19 Prozent und lag damit am Ende des Städterankings.

Marktumfeld und Flächenstruktur

Nach Einschätzung von JLL belasten gestiegene Zinsen sowie das Ende des Immobilienbooms die Nachfrage nach Büroimmobilien. Während sich die Preise für Wohnimmobilien wieder erholen, verlaufe die Entwicklung im Bürosektor verhaltener. Viele Unternehmen reduzieren demnach ihre Büroflächen oder trennen sich von Bestandsgebäuden, während gleichzeitig neu errichtete Objekte auf den Markt kommen.

Laut JLL konzentriert sich die Nachfrage derzeit auf moderne Flächen in zentraler Lage, für die Unternehmen bereit seien, höhere Mieten zu zahlen. Ältere Bürogebäude, insbesondere in Randlagen, blieben dagegen häufiger ungenutzt.