Mehr Baugenehmigungen in Deutschland

Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland hat in den ersten acht Monaten des Jahres 2025 zugenommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden von Januar bis August insgesamt 151.200 Wohnungen genehmigt – ein Plus von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit erhielten 9.300 Wohnungen mehr als im Vergleichszeitraum 2024 grünes Licht, sowohl in Neubauten als auch in bestehenden Gebäuden.

Geschäftsklima im Wohnungsbau verbessert sich

Parallel dazu hat sich die Stimmung in der Branche aufgehellt. Das Münchner Ifo-Institut teilte mit, dass das Barometer für das Geschäftsklima im Wohnungsbau im September deutlich gestiegen sei – von minus 26,4 auf minus 21,8 Punkte. Dies ist der höchste Wert seit August 2022. Unternehmen bewerteten laut Ifo sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Aussichten für die kommenden Monate positiver.

„Der Wohnungsbau atmet etwas auf“, sagte Umfragenleiter Klaus Wohlrabe. Eine grundlegende Trendwende sei jedoch noch nicht erkennbar. Der Tiefpunkt scheine nach seinen Worten „durchschritten“.

Auftragslage bleibt schwierig

Trotz der verbesserten Stimmung bleiben die Herausforderungen im Wohnungsbau bestehen. Laut Ifo gaben 46,7 Prozent der befragten Unternehmen an, über Auftragsmangel zu klagen. Im August lag dieser Anteil bei 45,7 Prozent. Auch der Anteil der Betriebe, die mit Stornierungen konfrontiert sind, bleibt hoch – ging aber leicht von 8,5 auf 8,4 Prozent zurück.

„Die gestiegenen Baugenehmigungen schlagen sich bislang noch nicht in den Auftragsbüchern nieder“, erklärte Wohlrabe.

Bau-Turbo soll Verfahren beschleunigen

Um die Bautätigkeit zu fördern, hat der Deutsche Bundestag kürzlich den sogenannten Bau-Turbo beschlossen. Der Bundesrat stimmte dem Gesetz am vergangenen Freitag zu. Es sieht vor, dass Genehmigungsverfahren für Neubauten, Nachverdichtungen und Aufstockungen künftig deutlich schneller abgeschlossen werden können – statt wie bisher rund fünf Jahre sollen künftig etwa drei Monate ausreichen.

Die Regelung gilt befristet bis Ende 2030. Verena Hubertz (SPD), Bundesbauministerin, erklärte im Bundesrat, die Maßnahme solle Abläufe vereinfachen und bürokratische Hürden abbauen. „Wir brauchen in Deutschland dringend und vor allem schnell viele neue Wohnungen“, sagte Hubertz.

Ausblick – mit Blick auf Mietspiegel

Ob die beschleunigten Verfahren und die steigende Zahl an Genehmigungen zu einer nachhaltigen Belebung des Wohnungsbaus führen, bleibt abzuwarten. Experten weisen darauf hin, dass sich die statistisch erfassten Genehmigungen oft erst mit zeitlicher Verzögerung in tatsächlichen Bauprojekten niederschlagen.

Zudem bietet der Mietspiegel Deutschland eine aktuelle Übersicht über ortsübliche Vergleichsmieten – insbesondere relevant vor dem Hintergrund neuer Wohnraum-Genehmigungen. Auf der Seite zur ortsüblichen Vergleichsmiete wird das zentrale Berechnungsprinzip solcher Mietspiegel erläutert.

Fest steht: Die Branche zeigt nach langer Schwächephase erste Stabilisierungstendenzen, während die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Nachfrage nach Wohnraum weiterhin zentrale Faktoren bleiben.