Immobilienverkauf lohnt sich

Die Kenntnis über Immobilienpreise ist in zahlreichen Situationen von Nutzen: Sei es beim geplanten Verkauf, dem Kauf oder der langfristigen Geldanlage – zuverlässige Prognosen hinsichtlich der Entwicklung von Immobilienpreisen sind bares Geld wert. Doch wie werden solche Prognosen erstellt und mit welcher Entwicklung ist in Deutschland in den kommenden Jahren zu rechnen? Wir haben die Antworten auf diese Fragen.

Wie werden Prognosen hinsichtlich der Entwicklung von Immobilienpreisen erstellt?

Ein Aspekt ist die Betrachtung der Preisentwicklung in der Vergangenheit. Bevor eine Prognose für die Zukunft getroffen werden kann, sollte analysiert werden, wie sich die Immobilienpreise bislang entwickelt haben. Ist der aktuelle Stand hoch oder niedrig? Wie haben die Immobilienpreise auf besondere Ereignisse reagiert? Wie stabil sind die Preise? Ist dieser Schritt abgeschlossen, dann müssen Annahmen für die Zukunft getätigt werden. Ist mit gravierenden Ereignissen zu rechnen? Setzt sich der aktuelle Trend fort?

So haben sich die Immobilienpreise von 2004 bis 2020 entwickelt:

Die Grundlagen der Statistik

Die Immobilienpreise hängen insbesondere von der Lage, dem Zustand und der Objektgröße ab. Für die Darstellung der Entwicklung der Preise ist die Definition entsprechender Kriterien erforderlich. Ein Prognoseansatz ist der empirica-Immobilienindex. Der Preisindex basiert auf dem gewichteten Mittelwert von Kauf- und Mietpreisen. Berücksichtigt werden Eigentums- und Mietwohnungen, die eine Größe von 60 bis 80 m² aufweisen, sowie Ein- und Zweifamilienhäuser mit einer Wohnfläche von 100 bis 150 m². Über 2 Millionen Inserate wurden für die Darstellung ausgewertet. Veröffentlicht wurde die Statistik durch Statista Research Department.
(Vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/597304/umfrage/immobilienpreise-alle-baujahre-in-deutschland/)

In der Beschreibung der Entwicklung der Immobilienpreise wird zwischen Wachstumsregionen, Stagnationsregionen und Schrumpfregionen unterschieden. Für die einzelnen Regionen liegen voneinander abweichende Entwicklungen vor. Eine Region gilt als Wachstumsregion, wenn das das Bevölkerungswachstum von 2009 bis 2014 mehr als 1 Prozent betragen hat. Eine
Stagnationsregionen weist eine Bevölkerungsveränderung von -1 Prozent bis +1 Prozent auf. Schrumpfungsregionen haben einen Bevölkerungsrückgang um mehr als -1 Prozent verzeichnet.

Zahlen und Fakten: So haben sich die Immobilienpreise entwickelt

Das Jahr 2004 wird als Bezugspunkt gesetzt, ihm wird ein Wert von 100 Prozent zugeordnet. Von 2010 bis 2020 erfolgte ein stetiger Anstieg in allen drei Regionen. Wachstumsregionen weisen die steilste Entwicklung auf. In Schrumpfregionen sind die Immobilienpreise an wenigsten angestiegen. Zwischen 2004 und 2011 sind die Immobilienpreise leicht gefallen, die Indexwerte sind ungefähr auf 95 gesunken. Im Jahr 2020 beträgt der Index für Gesamtdeutschland 162. Dies bedeutet, dass die Immobilienpreise im Vergleich zum Jahr 2004 um 62 Prozent höher sind. Für Wachstumsregionen wurde ein Index von 178 festgestellt.

Der Trend der steigenden Immobilienpreise wird sich fortsetzen

Prognosen zeigen, dass sich der aktuelle Trend weiter fortsetzen wird. Die genaue Höhe des Anstiegs hängt von der Region ab, sodass sich aussagekräftige Prognosen auf ausgewählte Städte beziehen. Bis zum Jahr 2030 wird in den größten Städten Deutschlands mit Steigerungen von bis zu 62 Prozent (Hannover) gerechnet. Die folgende Tabelle bildet die prognostizierte Preisentwicklung für Eigentumswohnungen ab:

Stadt / Kaufpreis im Jahr 2018 / Prognose für das Jahr 2030 / Erwartete prozentuale Steigerung

Berlin 3.870 EUR/m² 6.190 EUR/m² 60%

Bremen 2.070 EUR/m² 3.260 EUR/m² 57%

Dortmund 1.430 EUR/m² 1.730 EUR/m² 21%

Dresden 2.120 EUR/m² 2.920 EUR/m² 38%

Düsseldorf 3.150 EUR/m² 4.660 EUR/m² 48%

Essen 1.470 EUR/m² 1.820 EUR/m² +24%

Frankfurt 4.660 EUR/m² 7.080 EUR/m² 52%

Hamburg 4.310 EUR/m² 6.520 EUR/m² 51%

Hannover 2.460 EUR/m² 3.990 EUR/m² 62%

Köln 3.220 EUR/m² 4.800 EUR/m² 49%

Leipzig 1.790 EUR/m² 2.510 EUR/m² 40%

München 7.110 EUR/m² 11.380 EUR/m² 60%

Nürnberg 3.000 EUR/m² 4.750 EUR/m² 58%

Stuttgart 4.070 EUR/m² 6.320 EUR/m² 55%

Für Gesamtdeutschland wird von einer Preissteigerung in Höhe von 56 Prozent ausgegangen.
(Vgl. https://ratgeber.immowelt.de/analyse/an/steigende-immobilienpreise-und-kein-ende-2030-bis-zu-62-prozent-mehr.html)

Die Immobilienpreise steigen weiter – jedoch flacht die Kurve ab

Obgleich die prognostizierten Preissteigerungen bei Immobilien groß sind, reichen sie dennoch nicht an die Werte der Vergangenheit heran. Insbesondere in den letzten zehn Jahren wurden große Steigerungen in den meisten deutschen Städten erzielt. Dieser Trend setzt sich fort, allerdings ist der Anstieg geringer als in der Vergangenheit.

Welche Schlussfolgerungen können aus der Entwicklung der Immobilienpreise gezogen werden?

Immobilien stellen aufgrund der positiven Preisentwicklung eine lukrative Geldanlage dar. Ein zeitnaher Erwerb erhöht die Chanen, von Wertsteigerungen zu profitieren. Dennoch dürfen Prognosen nicht als alleiniger Grund für den Immobilienkauf dienen. Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen werden nicht nur für die nächsten Jahre gekauft, sondern können über Jahrzehnte im Besitz verbleiben. Für weit in der Zukunft liegende Zeitpunkte können aufgrund der Möglichkeit unvorhergesehener Ereignisse keine zuverlässigen Prognosen erstellt werden, was eine gewisse Unsicherheit zur Folge hat. Es ist anzunehmen, dass weiterhin Wertsteigerungen möglich sind – jedoch ab 2030 in noch weiter abgeschwächter Form.